Jumelage 2022 mit dem LC Landsmeer – APX und Stiftsbezirk Xanten

Bocholt | 27. Oktober 2022 | Klaus Schepp
Das Ziel der diesjährigen Jumelage am 17. September mit unseren Lionsfreunden aus Landsmeer/Nl. hieß Xanten, genauer gesagt, das römische und mittelalterliche Xanten mit seinem Archäologischen Park, dem Dom und dem Stiftsmuseum. Kultur und Geselligkeit – ideale Voraussetzungen also für eine wunderbare Jumelage, die die Lionsfreunde Dr. Klaus Winter und Walter Grimhardt für uns und die niederländischen Freunde organisiert hatten.
Archäologischen Park, Xanten |
Römische Kämpfer |

 

Das Ziel der diesjährigen Jumelage am 17. September mit unseren Lionsfreunden aus Landsmeer/Nl. hieß Xanten, genauer gesagt, das römische und mittelalterliche Xanten mit seinem Archäologischen Park, dem Dom und dem Stiftsmuseum. Kultur und Geselligkeit – ideale Voraussetzungen also für eine wunderbare Jumelage, die die Lionsfreunde Dr. Klaus Winter und Walter Grimhardt für uns und die niederländischen Freunde organisiert hatten. Um 10.00 Uhr am Samstagmorgen war es soweit: 25 gutgelaunte Bocholter Lions nahmen Ihre niederländischen Freunde vor dem Eingang zum Archäologischen Park (APX) in Empfang. Die neun Landsmeerer mit ihrem Präsidenten Mark Jan Prins waren diesmal in einem eigens gemieteten und selbst gesteuerten Kleinbus angereist.

Wie es sich für eine gute Jumelage gehört, begann der Tag mit einem gemeinsamen Frühstück, das stilecht in der Römerherberge des APX eingenommen wurde. Unter den Wandmalereien nach römischen Vorbildern ließen es sich alle gut schmecken. Es tat gut, alte Erinnerungen aufzufrischen und neue Menschen kennenzulernen. Die auf ihrem antiken Grundriss aufgebaute römische Herberge unweit des antiken Hafens bot nicht nur damals Kaufleuten, Handwerkern und reisenden Erholung von den Strapazen der Reise, sondern sorgte auch jetzt für Annehmlichkeit und Stärkung für den wunderbaren und interessanten Tag, der noch vor den Bocholter und niederländischen Lions lag.

Von der Herberge aus ging es vorbei an den Thermen der römischen Herberge, den Handwerkerhäusern und dem römischen Hafentempel durch die baum- und heckengesäumten Wege, die den damaligen Straßenverlauf widerspiegelen, zum Römermuseum. Bereits die Weitläufigkeit des Parks ließ erahnen, wie groß Xanten in der Römerzeit gewesen sein muss. Kein Wunder, war Xanten doch mit dem großen Legionslager Vetera auf dem benachbarten Fürstenberg einer der großen militärischen Standorte im römischen Reich. Und so war die Colonia Ulpia Traiana (CUT), die 100 n. Chr. von Kaiser Trajan, dem ehemaligen Statthalter der Provinz Germania Superior, die Stadtrechte („Colonia“) erhalten hatte, mit ihren ca. 10.000 Einwohnern eine von nur 150 Städten im gesamten römischen Reich, die den Titel „Colonia“ tragen dürften. In Germanien traf das neben Xanten nur noch auf die Colonia Claudia Ara Agrippinensium (CCAA), das heutige Köln, zu. Im Römermuseum, das auf dem Grundriss der großen Thermenanlage der Stadt erbaut worden war, erfuhren die Lions in verschiedenen Führungen in deutscher und niederländischer Sprache allerlei Wissenswertes und Interessantes über das Leben in der römischen Provinz. Höhepunkt der Führung – im Programm zur Jumelage sybillinisch als „Überraschung“ angedeutet – war jedoch ein Exkurs in die römische Modewelt mit einer stilechten Modenschau, die für ganz neue Blickwinkel sorgte…! :-)

Vom Römermuseum ging es zum Amphitheater der Stadt. Natürlich dürfte bei einer typischen Jumelage der klassische „Präsidententrunk“ mit dem „Bocholter Kräuter“ am Ende nicht fehlen. Präsident Karl-Heinz Bollmann hatte vorgesorgt und sich bestens auf diese wichtige und ehrenvolle Aufgabe vorbereitet. Zusammen mit seinem Amtskollegen aus Landsmeer, Mark Jan Prins, erledigte er diese Aufgabe fehlerfrei und mit Bravour, ohne dass etwas vom kostbaren Nass verschüttet wurde. Natürlich kamen auch die anderen Lions nicht zu kurz und erneuerten bei diversen Kaltgetränken auf der Tribüne des Amphitheaters die deutsch-niederländische Freundschaft. Zu Fuß ging es dann in die Xantener Innenstadt in Richtung Mittelalter.. Bevor die Lions aber in die Welt des Mittelalters eintauchten, verabschiedete man sich mit einem ausgiebigen Besuch im Eiscafe von der römischen bzw. italienischen Lebensweise.

Mit dem Besuch im 2010 eröffneten Stiftsmuseum Xanten, das sich in dem eigens dafür umgebauten Gebäudeensemble des Kanoniker-Stiftes von St. Viktor befindet, lernten die Lions eine ganze neue und beeindruckende Welt kennen, was nicht zuletzt an der engagierten und interessanten Führung lag, die keine Langeweile aufkommen ließ. Die zehn heterogenen Ausstellungsräume des Museums, das eine gelungene Verbindung von historischem Raum und ausgestelltem Kulturgut sowie von Baudenkmal und moderner Architektur bietet, erfuhren die Lions viel über das Leben, Wirken und Denken der dort ansässigen Kanoniker, über Handschriften und Buchdruck, Liturgie und Paramente und nicht zuletzt auch einiges über die kleinen Schwächen so mancher Stiftsbewohner.

Den krönenden „Höhepunkt“ im besten Wortsinn bildete ein kurzer Besuch im Xantener „Dom“, der mit seinen beiden 72 und 74 m hohen Türmen als größter Dom zwischen Köln und der Nordsee gilt. Besonders beeindruckte der Besuch in der Krypta unter dem Altar, die mit den Märtyrergräbern von St. Viktor und denen moderner Glaubenszeugen wie Karl Leisner und Nikolaus Groß, den Bogen von der römischen Antike bis ins 20. Jahrhundert schlägt. So viel Kultur macht hungrig! Bei einem gemeinsamen Abendessen mit leckerer regionaler Küche im Restaurant „An de Poort“ ging eine erlebnis- und abwechslungsreiche Jumelage ihrem Ende entgegen. An dieser Stelle sei aber noch einmal ausdrücklich und ganz herzlich Elke und Klaus Winter sowie Walter und Karen Grimhardt gedankt für die hervorragende Organisation dieser schönen Jumelage! Vielen Dank Euch für diesen gelungenen und schönen Tag!