Besuch im Naturkundemuseum in Münster

Bocholt | 01. Mai 2021 | Johannes Maria Tepaße
Ein Bus voller quirliger Kinder mit ihren Erziehern zu Besuch im Münster zum Naturkundemuseum und Planetarium in Münster

Ein Bus voller quirliger Kinder mit ihren Erziehern, dem Heimleiter des Gerburgisheimes und drei Freunde vom LC Bocholt starteten am Samstag, den 22.9.2018 nach Münster zum Naturkundemuseum und Planetarium. Genauer ist die Bezeichnung: „Erziehungshilfeverbund Gerburgis Caritas Bocholt“ denn neben der Kerneinrichtung am Bönninghausenweg gibt es noch einige Auswohngruppen und so gesellten sich auch noch Kinder aus Rhede und Borken dazu. Wie gewohnt waren Lunchpakete an Bord, doch die kleine Candy hatte aber sicherheitshalber die Taschen voller Essbarem – man weiß ja nie… 

Im Planetarium gab es eine faszinierende Reise bis ans Ende unseres Sonnensystems mit Zwischenlandungen auf dem Mars und Neptun, ja sogar auf Kometen. Da arbeiteten die Astronauten schwer,  obwohl sie nur ein Bruchteil ihres Erdengewichtes wogen. 

Die Kantine des Museums befindet sich im Umbau, so musste der Pächter improvisieren: er schmückte aber Tische für die Gruppe schön und brachte so lange Fritten, Wurst, Hähnchenfleisch und Getränke, bis auch der letzte hungrige Jugendliche abwinkte. Alle satt und zufrieden! 

Gestärkt ging es in die Sonderausstellung „Das Gehirn“. Zu den Besonderheiten gehörte sicherlich, dass sogar Schnitte aus dem Gehirn von Albert Einstein zu sehen waren. Im ganzen Museum konnten die Kinder sich aktiv an den Ausstellungsstücken versuchen, Aufgaben und Tests lösen oder ihr Alter und Geschlecht von einer Gesichtserkennungssoftware schätzen lassen. Da war die Freude groß, als eine Zwölfjährige auf 20 Jahre geschätzt wurde: „Ich darf jetzt in die Disco und fange Montag mit dem Führerschein an!“ Auch die Ausstellung über Indiander fesselte die Kinder. Zum Abschluss gab es noch eine Führung durch die Welt der Dinosaurier, die als Modell, Skelett oder im Film gezeigt wurden. So waren sich alle einig – auch die, die morgens noch dem Museumsbesuch skeptisch gegenüber standen: es war ein toller Tag! 

Für die Lionsfreunde war es darüber hinaus eine wichtige Begegnung: in den Pausen und Bus kamen sie mit den Kindern und Erziehern über das nicht immer leichte persönliche Schicksal, über Misserfolge und Erfolge der Kinder, über ihre Wünsche und Zukunftsaussichten ins Gespräch. Das war sehr bewegend. Da sie alle auf Sozialhilfeniveau finanziert leben müssen, ist der Zugang zu kulturellen Ereignissen, aber auch zu Sportvereinen oder Urlaubserlebnissen fast nicht möglich. Durch Spenden wird immerhin ein überaus erfolgreiches Musikprojekt im Heim durchgeführt.

Einigkeit herrschte darum bei allen Teilnehmern darüber, dass so eine Fahrt, die sich die Kinder sonst nicht leisten können, im nächsten Jahr wieder organisiert werden muss. Fabian schlug Kanada vor. Das wäre ja mal eine Aufgabe für Walter Grimhardt. „Geht es auch etwas näher für einen Tagesausflug?“ wurde er gefragt. „Ja, nach Schottland.“ Wir konnten ihn auf Köln herunterhandeln. Das ist doch ein Wort…

 

Johannes Maria Tepaße